Massens Ortsvorsteher Dr. Peter Kracht hatte alle interessierten Bürgerinnen und Bürger für Samstag eingeladen – und mehr als 25 kamen zum ersten Massener Schnadegang. Schnadegänge haben eine lange Tradition bei uns in Westfalen: Jährlich oder alle zwei Jahre machte und macht sich die Bürgerschaft eines Ortes auf den Weg, um die Grenze zu den Nachbarn zu kontrollieren. Die sollen doch, so wird berichtet, heimlich und des Nachts die Grenzsteine zu ihren Gunsten versetzt haben.
Die Massener Schnadegänger prüften am Samstag die alten Grenzen zu Afferde und Königsborn, die man heute im Gelände und auf aktuellen Karten nicht mehr findet. Interessant ist etwa der Verlauf der Autobahn A 1: Die wichtige Nord-Süd-Verbindung tangiert sowohl Afferder wie auch Königsborner, Unnaer und Massener Gebiet.
Im 11.00 Uhr startete der Schnadezug bei „Bauer Brune“ am Reckerdingsweg. Mit dabei auch Massens Landtagsabgeordneter Hartmut Ganzke. An der Grenze zu Afferde wurden keine „Unregelmäßigkeiten“ entdeckt ein.
Afferdes Ortsvorsteher Hans-Jürgen Scheideler konnte leider nicht an der Schnade teilnehmen, hatte aber im Vorhinein Massens Gesandtschaft einen Passierschein ausgestellt. An der Grenze von Afferde zu Königsborn erwartete Andrea Flessenkämper, Scheidelers designierte Amtsnachfolgerin, die Massener Schnade.
Königsborns Ortsvorsteher Wolfang Ahlers hatte derweil bereits kräftig vorgesorgt, sodass die Massener Schnadegänger rasch nach einer leckeren Bratwurst wieder zu Kräften kamen und natürlich auch ein frisches Getränk erhielten. So bleiben die Massener noch ein gutes Stündchen zu Gast in Königsborn, ehe sie sich wieder auf den Rückweg machten.
Ortsvorsteher Dr. Kracht freute sich über den großen Zuspruch und das gute Gelingen – und denkt schon an die Zukunft: Auch im nächsten Jahr wollen sich die Massener wieder auf den Weg machen. Die Grenze zu Methler müsste auch mal wieder kontrolliert werden.