Reinhard Drücke war Sohn einer bekannten Unternehmerfamilie.
Sein Vater Friedrich Drücke betrieb das seinerzeit größte Bauunternehmen der Stadt. Im Jahre 1941 geriet Reinhard Drücke im Alter von 29 Jahren in die Fänge der Nazis. In Duisburg wurde ihm wegen mehrerer Vergehen nach Paragraf 175 der Prozess gemacht.
Nach Verbüßung seiner siebenmonatigen Gefängnisstrafe nahm in die Kriminalpolizei in Vorbeugehaft und verschleppte ihn zunächst ins KZ Sachsenhausen, von wo er nach einigen Wochen ins Lager nach Groß-Rosen in Niederschlesien überstellt wurde. Dort wurde der gelernte Baumeister als Techniker in der Bauverwaltung eingesetzt. Möglicherweise rettete ihm diese Tätigkeit das Leben. Bedingt durch den Kriegsverlauf kam Drücke Anfang 1945 zunächst nach Hersbruck, einem Außenlager des KZ Flossenbürg und dann nach Dachau. Dort befreite ihn die 7. US-Armee am 29. April 1945. Im Nachkriegsdeutschland lebte Reinhard Drücke wieder in seinem Elternhaus in der Vaersthausener Straße 38, das er nach dem Tod des Vaters 1949 zusammen mit der Baufirma geerbt hatte.
Er selbst starb am 31. August 1970 an den Folgen einer Krebserkrankung.
In Unna werden seit vielen Jahren Stolpersteine gegen das Vergessen der Opfer der Nationalsozialisten verlegt und gepflegt. Von Anfang an unterstütze und beteilige ich mich regelmäßig an diesen Aktionen weil es mir sehr wichtig ist, die Erinnerung an die Menschen, welche in Unna lebten und wirkten, lebendig zu halten. Danke an die Aids Hilfe Unna für die Initiative einen Stolperstein für einen Homosexuellen Unnaer Bürger zu verlegen, auch ihre Geschichte gehört zu einer lebendigen Erinnerungskultur.