Heute besuchte Ministerpräsident Hendrik Wüst in Krefeld einen Schwimmkurs, der im Rahmen von „NRW kann Schwimmen“ stattfindet. Aus Sicht von Vereinen und Verbänden besteht in der Schwimmausbildung in NRW enormer Handlungsbedarf. Die SPD-Fraktion im Landtag NRW hat bereits im vergangenen Jahr eine Sachverständigenanhörung im Landtag durchgesetzt. Die vielen wertvollen und schnell umsetzbaren Lösungshinweise aus den Fachverbänden und -vereinen für eine bessere Schwimmausbildung lehnen CDU und FDP jedoch bis heute ab.
Hierzu erklärt Markus Herbert Weske, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Ein Termin am Beckenrand kann über die Versäumnisse von Schwarz-Gelb nicht hinwegtäuschen: Die Schwimmausbildung hat für CDU und FDP keine Priorität. Ein Rückgang von Schwimmbädern und weniger Schwimmkurse sind die Bilanz der Landesregierung. Die Leittragenden sind Familien, die kein Angebot für die Schwimmausbildung der Kinder finden. Sie sind mit geschlossenen Wartelisten für Schwimmkurse konfrontiert.
In den vergangenen zwei Jahren brachte die Corona-Pandemie die Schwimmausbildung mit geschlossenen Bädern für zwei Jahrgänge fast komplett zum Erliegen. Nun wäre es an der Zeit, Rückstände aufzuholen. Doch schon ohne Corona ist die Schwimmausbildung in NRW keineswegs mehr selbstverständlich.
Dabei bestätigen Expertinnen und Experten seit Jahren, wie wichtig Schwimmen für Kinder und Jugendliche ist. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und andere schwimmsporttreibende Vereine werben daher für eine intensivere Schwimmausbildung – aus Sorge, die Nichtschwimmer von heute, könnten die Ertrinkenden von Morgen sein. Die DLRG spricht von einem ,Stau an Nichtschwimmern‘. Der Handlungsbedarf ist also eindeutig.
Mehrfach hat die SPD-Fraktion daher dieses wichtige Thema in den vergangenen fünf Jahren aufgegriffen, zuletzt im Herbst 2021 mit ernüchterndem Ergebnis: Alle Vorschläge der Expertinnen und Experten wurden von CDU und FDP abgelehnt.
Doch angesichts von rund zwei Millionen Kindern und Jugendlichen, die die allgemeinbildenden Schulen in NRW besuchen, greift das Programm der Landesregierung zur Schwimmausbildung viel zu kurz. Auch für solche Programme ist der Corona-Rettungsschirm des Landes da – immerhin ist dieser 25 Milliarden Euro stark. Wir fordern weiterhin, Programme zur Schwimmausbildung in NRW massiv auszuweiten. NRW braucht einen deutlichen Ausbau von Schwimmkursen für Grundschulkinder im oder nach dem Unterricht. Alle Kinder sollten möglichst noch vor dem Wechsel auf eine weiterführende Schule entsprechende Angebote bekommen. Diese dürfen nicht zulasten der Familien gehen; das Land muss die Finanzierung dafür übernehmen. So gelingt ein gutes Programm für Kinder und Jugendliche.“